pressestimmen

Film & TV Kameramann Oktober 2006

Immer wieder sonntags Krieg

Sie verkaufen Telefone, lehren, wie man Busse fährt, und sie gehen zum Arbeitsamt. Am Wochenende aber ist Zeit für Krieg, und sie steigen in die bunte Rüstung, gehen betend in die Knie, wollen nicht weichen und Raum erobern, wenigstens zehn Meter.
Sie sind die Gladiatoren in der Arena, die keine Demokratie kennt, sondern Diktaturen, mit Trainern, die zusammenstauchen, mit Ritualen, die demütigen. Sie sind Freizeit-Krieger, Weekend-Warriors. Filmemacherin Alexa Oona Schulz begab sich in die Welt des deutschen American Football, heftet sich an die Fersen von vier Spielern der "Berlin Adler" auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft.
"Breite Schultern, schmale Hüften, Helm – zeig mir Einen, der sich nicht vor den Spiegel gestellt hätte." Das sagt kein Nörgler, sondern der sportliche Berater. Manche Klischees bestätigt der Dokumentarfilm, bleibt insofern nicht nur in der Defense, sondern unterlegt ironisch mit Schuhplattler-Musik blödes Gedresche. Mit gesundem Abstand verfolgt er eine Sportart, die oft militant und prahlerisch wirkt und stets im Wettlauf mit ihrem Image über die Plätze rennt und stemmt.
Manche Klischees aber werden unterlaufen. Sie sind eben doch sehr unterschiedlich, die uniform verkleideten Haudegen: mal stiernackig und halbfaschistoid, mal wehleidig und muttersöhnlich, mal selbstkritisch und taktisch. Um herauszufinden, welche Männlichkeitskulte und Sehnsüchte unter den Helmen schlummern, bleibt die Regisseurin nicht am Spielfeldrand. Sie geht in die Kabinen, wo sie sich Spritzen setzen und der Trainer in etwa so viel Autorität besitzt wie Moses nach dem Gang vom Sinai. Sie ist bei ihnen zuhause, wo sie Football-Computerspiele daddeln.
Sie ist so oft zugegen, dass die Maske fällt und sich die Spieler gehen lassen, sich anfauchen und ans Leder bzw. an die Mullbinden gehen, weil sie ihr Leben für den Traum vom stattlichen Krieger geben.
Ob die Ergebnisse dieser amüsanten, unter die Oberfläche gehenden Erkundung auch für die Kieler "Baltic Hurricanes" zutreffen, kann sie jeder selbst fragen. Eine Woche lang läuft Weekend Warriors in Kiel, am Sonntag werden Spieler und Cheerleader für Fragen und Autogramme anwesend sein. (gk)

Kieler Nachrichten vom 8.Juni 2006

Football: Parallel-Welt zum wirklichen Leben
Von Ann Claire Richter

Sie pulen das Gelbe aus dem Frühstücks-Ei, weil sie nur scharf sind auf das Protein, lassen sich vom Trainer anschreien und als Vollidioten beschimpfen, beten vor dem Spiel zu Gott, dass sie unverletzt bleiben mögen – aber lieben ihren Sport bis zur Selbstaufgabe: die Football-Spieler der "Berlin Adler".
Regisseurin Alexa Oona Schulz hat die Adler für ihre Dokumentation "Weekend Warriors" in der Saison 2003 auf Schritt und Tritt begleitet: Sie ist ihnen in die Umkleidekabine gefolgt und an den Arbeitsplatz, aufs Trainingsfeld und ins Wohnzimmer. Moderne Gladiatoren beim Fitnesstraining und beim Schokopudding-Schlemmen, beim Grübeln über das Leben und den Sinn des American Football.
Premiere am Mittwoch
Am Mittwochabend wird der Film erstmals in Braunschweig gezeigt und dürfte auch für hiesige Fans erhellende Einblicke gewähren – nicht zuletzt, weil in jener Saison Kent Anderson die Berliner Jungs trimmte: Der Meistermacher, der ein ums andere Mal die "Braunschweig Lions" zum Titelgewinn führte und auch derzeit hier wieder die verbale Peitsche schwingt.
"Für mich ist Football einfach eine Schlacht", sagt Tilo, der Mann mit der Trikotnummer 61. Im normalen Leben ist er Geschäftsführer im Elektrogeschäft seiner Eltern. Ein geschniegelter Typ, von dem sich ältere Damen fast gern ein teures Telefon andrehen lassen. Aber auch einer, der keine Schwächlinge in seinem Umfeld ertragen kann und für den Leistung über allem steht. "Football ist ein guter Ausgleich zu dem kompromissgeprägten Verhalten, das ich sonst so an den Tag legen muss", erklärt Tilo trocken.
In den USA ist Football der Sport Nummer Eins. Hierzulande agieren die Recken nicht allzu oft in vollen Stadien. In ihren 93 Filmminuten spürt die Regisseurin der Frage nach: Warum eigentlich spielen Deutsche American Football?
Nach etlichen Monaten auf Tuchfühlung mit den Adlern kam die 36-Jährige zu dem Schluss: "Für die Protagonisten des Films stellt der Sport eine Parallel-Welt zum wirklichen Leben dar – eine bessere und einfachere Welt. Für sie ist Football ein System, das Struktur und Bedeutung gibt in einer Alltags-Welt, die chaotisch und hoch komplex ist."
Es geht um Anerkennung, Ehre, Zugehörigkeit, Gruppenzwang und den archaischen Kampf Mann gegen Mann. Diese Kerle haben nichts übrig für Weicheier, die das Gelbe mitessen.
Kent Anderson ist für das Team eine Art Vaterfigur, ein Leitwolf und Guru, der einheizt und vor den Spielen Motivationssprüchlein über die Türen klebt. "Carpe diem" ist so einer: "Nutze den Tag!" Die Psychologie ist schlicht, der Drill fast militärisch, der Ton martialisch: "Das ist ein Krieg, und wir sind die Krieger." Wer hier mitspielen will, muss sich unterordnen können.
Dabei ist nicht jeder ein Achill. Mancher Adler schleppt mächtig Übergewicht mit sich herum. So wie Herbie, der Frontsoldat, der den Ballträgern den Weg frei räumen muss. Ein wichtiger Job, denn schließlich geht’s beim Football um Raumgewinn.
Die Flügel gestutzt
Im wahren Leben hält die Mama ihm den Rücken frei, damit Herbie seiner Leidenschaft frönen kann. Und während er noch auf seine Traumfrau wartet, die ein bisschen wie Mama sein soll, guckt er am liebsten Football-Videos.
"Weekend Warriors" ist kein Werbefilm für einen rauen Sport, sondern eine psychologische Studie. Am Ende sehen wir geknickte Helden: Die Braunschweiger Football-Löwen haben den Adlern die Flügel gestutzt. Mit einem 10:3-Sieg im Halbfinale des German Bowl haben die Niedersachsen den Traum vom Titel platzen lassen: Enttäuschung, Frust und auch ein paar Tränen bei den Berlinern. "Ihr habt gekämpft, vielleicht zu hart." Motivationskünstler Kent Anderson ist trotzdem stolz auf seine Männer. "Ihr habt Mut gezeigt, und jetzt habt Ihr auch noch Erfahrung!"
So einfach kann das Leben sein.

Braunschweiger Zeitung vom 30.Mai 2006

Kleine Kriege
von Thomas Klingenmaier

Sport ist Mord? Nein, auf den Lieblingsreim von uns Bewegungsscheuen verzichten wir jetzt. Weil diese Spottformel die Opferperspektive einnimmt, also darauf hinweist, was der Sport den eigenen Knochen, Gelenken und Knorpeln antun kann. Die Sache ist aber sehr viel komplizierter, weil es da auch eine Täterperspektive gibt. Von der erzählt Alexa Oona Schulz in ihrem Dokumentarfilm Weekend Warriors, der nur morgen und am Montag im Cinemaxx zu sehen ist, jeweils um 17 Uhr und 20 Uhr. Schulz hat die Spieler der "Berlin Adler" bei ihrem Meisterschaftskampf beobachtet, ein American-Football Team in Deutschland. Und weder die Bilder der Kamera noch die Aussagen der Spieler und Funktionäre lassen Zweifel daran, dass hier ein Ersatzkrieg stattfindet.

Football sei eine Schlacht, schwärmt einer, Football habe starke Bezüge zum Militärischen, mit seinen großen Mannschaften und seinem Ziel des Raumgewinns, analysiert ein anderer. Football sei eine Diktatur, der Trainer der Diktator: das wird von entsprechenden Drillbildern belegt. Die aggressive Durchsetzungsgier und der Wille zur Unterordnung bilden beunruhigende Aspekte der Footballwelt, aber seltsamerweise zeigt dieser Film auch eine andere Seite. Etliche der Spieler erscheinen keinesfalls als Halbwilde, im Gegenteil, sie zeigen eine idealistische Komponente. Hier sind Jungs mit dem Willen zur Hingabe auf der Suche nach einer Sache und Gemeinschaft, für die man sich einsetzen kann - das Missbrauchbare daran wird einem bewusst.
...
Stuttgarter Zeitung vom 20. Mai 2006


Weekend Warriors

Dies ist kein Fußballfilm: "Football war nie demokratisch. Es ist diktatorisch. Und einer muss im Rudel das Alphatier sein", erklärt Shuan Fatah, sportlicher Berater der europäischen Footballliga. Dagegen wirkt die WM geradezu anarchistisch. Genau deshalb fühlen sich diese Wochenend-Krieger, junge Männer mit massigen Körpern und kindlichen Seelen, trotz aller körperlichen Qualen dort so wohl: Football gibt Zusammenhalt, Richtung, Regeln, Wertvorstellungen - das Team ist die Familie. Die junge Regisseurin Alexa Oona Schulz kommt den Spielern menschlich sehr nahe, so nah, dass Kameramann Dirk Heuer wiederholt des Feldes verwiesen wurde. Doch lässt sie ihnen genug Freiheit, normal zu bleiben und ihre Träume und Wünsche zu offenbaren. Ein sehr gelungenes Dokumentarfilmdebüt, das etwas kürzer noch intensiver wäre.
Tour durch Cinemaxx-Kinos, Start 21./22. Stuttgart
ELKE VON BERKHOLZ

Financial Times Deutschland vom 18. Mai 2006

Leben im Zeitraffer
Interessanter Dokumentarfilm über die American-Football-Spieler der Berlin Adler im "Lichtblick"-Kino
Von Jörg Rößner


Eigentlich wollte Alexa Oona Schulz für ein fiktionales Drehbuch bei den Cheerleadern der Berlin Adler recherchieren. In diesem Zusammenhang befaßte sich die Regisseurin auch mit den American-Football-Spielern des Klubs, fand neben dem Sport auch die Charaktere interessant und beschloß, einen Dokumentarfilm über sie zu drehen. 2003 begleitete sie mit ihrem Team die Adler ein gutes halbes Jahr lang mit der Kamera und war überall dabei. So entstanden eindrucksvolle Szenen, wie jene, als die Spieler, die auf dem Feld sehr hart zur Sache gehen, in der Kabine niederknien und zusammen beten.

Insgesamt 125 Stunden Material mußte Schulz auf die filmtaugliche Länge von 93 Minuten zusammenkürzen. Doch die Low-Budget-Produktion "Weekend Warriors" (Wochenend-Krieger) ist kein Sportfilm. Football ist hier nur die Kulisse und Metapher für das Leben der Spieler, die als echte Amateure alle einem normalen Beruf nachgehen. Der Sport ist für sie eine Parallelwelt zum wirklichen Leben, die strukturierter und einfacher ist als die hoch komplexe Realität. Darauf hebt auch der Untertitel des Films ab: "Football ist Leben im Zeitraffer."
Schulz erzählt ihre Geschichte anhand von vier Spielern, die sie auch im Alltag begleitet. Da ist zum einen der schwergewichtige Herbie, der von Masseurin Ute eine zärtlichere Behandlung einfordert, als Fahrlehrer arbeitet und seine Traumfrau sucht. Johnny ist mit 21 Jahren der Jüngste der vier. Er ist auf Arbeitssuche und bekennt ehrlich: "Ich kann für keinen Job so große Leidenschaft entwickeln wie für Football." Kapitän Tilo ist Geschäftsführer im Elektronik-Geschäft seiner Eltern und beschwört den Zusammenhalt der Familie, auf die man sich immer verlassen kann, "wenn alle Stricke reißen". Und der zweite Quarterback Thomas arbeitet als Polizist im Schichtdienst und kann deshalb nicht regelmäßig trainieren. Er zieht gerade mit seiner Jugendliebe zusammen, die sich Kinder wünscht. Trotz dieser unterschiedlichen Lebensverhältnisse vereint alle die Liebe zum Football - der modernen Form des Gladiatorenkampfes, wie er im Film bezeichnet wird.
"Weekend-Warriors" ist ein eindrucksvolles und einfühlsames Porträt, das in der deutschen Football-Szene auf große Zustimmung stieß und beim Sportfilmfestival in Mumbai/Indien ausgezeichnet wurde. Für Regisseurin Schulz war das Thema nach den Dreharbeiten nicht beendet, wie ihre Protagonisten hat auch sie die Leidenschaft für Football gepackt. Sie verfolgt die Adler weiterhin: Als die Berliner im Oktober 2004 in Braunschweig den German Bowl gewannen und zum fünften Mal deutscher Meister wurden, fiebert sie mit und filmte die Feier - aber nur für private Zwecke.

"Lichtblick" (Kastanienallee 77, Prenzlauer Berg), Do 18 Uhr, Mo 18.45 Uhr (in Anwesenheit der Regisseurin), Di u. Mi 17.30 Uhr

Berliner Morgenpost vom 23. März 2006

weekend warriors
dieser film könnte kult werden... wie die folgenden bilder (siehe Vlog) nach der premiere zeigen, empfinden die footballer von den berlin adler den film als total authentisch. und gleichzeitig kommen auch die gesellschaftlich beobachtenden voll auf ihre rechnung. (ich habe noch selten so viel gelacht und dabei so vielschichtigen einblick in *lebenswelten* erhalten.) sehr soziologisch. sehr psüchologisch. sehr humorvoll. witzig. intim. über weekendhelden, welche wissen, dass sie keine helden sind. und gerade dadurch zu "echten männer" werden. kurzum: ein tolles stück film.

the open moblog of ((( rebell.tv ))) http://rebell.kaywa.com/ vom 16. März 2006

TAGESTIPPS:
Gladiatorenstory
Weekend Warriors

Alexa Oona Schulz hat sich für ihre Dokumentation in die Welt des American Football der Berliner Adler begeben und begleitet diese auf ihren Spielen. Doch es sind die Menschen, über die wir etwas erfahren, ob zu Hause, beim Training, oder auf der Arbeit. Mit spannenden Aufnahmen führt uns die Regisseurin an einen mit eigenen Werten besetzten Lebensbereich heran. Frei nach dem Motto: Du bist groß und dick, mach was draus.

-Cinemaxx am Potsdamer Platz Do-Mi 20 Uhr u. 23Uhr

Der Tagesspiegel - TICKET vom 16. März 2006
und Zitty vom 16. März

Am Wochenende Krieger sein
Der Film "Weekend Warriors" zeigt vier Berliner und ihre Leidenschaft für American Football

von Anne-Dore Krohn

Wochentags sind sie Verkäufer, Polizist oder Fahrlehrer. Am Wochenende aber werden sie zu Kriegern. Dann tauschen sie ihre Alltagskleidung gegen Kampfmonturen. Mit überbreiten Schultern und schweren Helmen treten sie an, rammen wie Stiere gegeneinander, grölen, schwitzen, fluchen. Sie sind das Football-Team „Berlin Adler“ beim Kampf um den Titel „German Bowl“.

Ein Haufen Muskelprotze, die sich auf die Köpfe hauen, das ist der erste Eindruck. Doch der Film „Weekend Warriors“ geht tiefer. Ein halbes Jahr hat die Berliner Regisseurin Alexa Oona Schulz die „Adler“ begleitet, in der Umkleidekabine, beim Masseur, auf dem Spielfeld. Das Ergebnis: authentische Szenen, als sei die Kamera gar nicht dabei gewesen, der Traum jedes Dokumentarfilmers. Da brüllt der Teamchef die Mannschaft an, sie sollten spielen, als gebe es kein Morgen. Im nächsten Moment knien sie nieder, betend: die Bitte an Gott, er möge sie unverletzt lassen. Skurrile Szenen einer Sportart, die in Amerika an jeder High School gefeiert wird.

Die Handkamera bleibt den Spielern dicht auf den Fersen, so dicht, dass der Kameramann mehrmals vom Platz verwiesen wurde. Vier Spieler hat die Regisseurin auch privat ins Bild geholt. Im Alltag zeigen sie sich weniger kriegerisch: Dann sind auch die Schnitte langsamer, die Kamera ruht teilweise minutenlang auf den Gesichtern. Da ist Herbie, ein rundlicher, freundlicher Mann. Auf dem Spielfeld räumt er als dicker „Frontsoldat“ den Weg frei, privat ist er mehr der Typ „Softie“. Er arbeitet als Fahrlehrer, sucht seit Jahren nach der Traumfrau, die ein bisschen so sein sollte „wie Mama“. Das Warten vertreibt er sich mit Football-Videos und Schokopudding. Auch bei Tilo sind die Gegensätze groß: Im Elektrogeschäft der Eltern berät er geduldig beim Telefonkauf, auf dem Spielfeld lässt er den Killerinstinkt raus.

Erst wollte Schulz Cheerleader filmen, doch dabei stieß sie auf die Footballer. Ihr Film, mit kleinem Budget produziert, hat bei einem indischen Festival einen Preis gewonnen. „Weekend Warriors“ ist kein Sportfilm: Der Football ist eine gut gewählte Kulisse für die Geschichten der Spieler. Ihre Sportkleidung ist Kostüm, das Spielfeld eine Bühne. Jeder von ihnen hat die Ausrüstung schon mal zu Hause vor dem Spiegel anprobiert. Breite Schultern, schmale Hüften. Unbesiegbar, männlich sind sie – Herkules für die Dauer eines Spiels.

Der Tagesspiegel vom 15. März 2006

 
Faszination American Football

"Weekend Warriors" heißt ein neuer Dokumentarfilm, in dem es um vier Männer geht. Zwei Dinge verbinden diese "Wochenend-Krieger": Erstens die Leidenschaft für American Football, zweitens spielen alle für die "Berlin Adler". Zusammen mit 46 anderen Männern kämpfen sie um den wichtigsten Titel in Deutschland, den "German Bowl". Die Kamera ist überall dabei, ob auf dem Spielfeld oder bei den Spielern zuhause auf dem Sofa. Gekonnt hält sie die Emotionen der Spieler fest und erklärt, was hinter der Sportart steckt. Durch den Film von Alexa Oona Schulz weiß ich jetzt, daß sich beim American Football nicht nur ein paar dicke Typen um einen Ball streiten, sondern daß es auch viel mit Strategie zu tun hat.

Bislang war ich der Überzeugung, daß Football-Spieler auch im wirklichen Leben so brutal sind wieauf dem Feld, doch der Film hat mich vom Gegenteil überzeugt. Unbedingt ansehen!

Helene Bukowski, Kl. 7, John-Lennon-Oberschule, Mitte

Berliner Morgenpost - Schüler machen Zeitung - vom 13. März 2006

 
Weekend Warriors

Man meint diese Mannschaft längst aus dem Spielfilmkino zu kennen, dieses zusammengewürfelte American Football-Team, das vor hohen Aufgaben steht: Es gibt Profis wie den finnischen Ex- Broker, der sich hier als schlecht bezahlter Quaterback verdingt, aber die meisten Spieler sind Amateure: ein Fahrlehrer, ein Polizist, ein Arbeitsloser, ein Elektrohändler aus Berlin. Manche werden bezahlt, manche zahlen, um hier mitzuspielen. Alexa Oona Schulz begleitet ein halbes Dutzend Spieler der "Berlin Adler" durch die deutsche Meisterschaftssaion, fördert kontrollierte Leidenschaft, mittelschwere Profilneurosen und gelegentlich auch überraschenden Antiamerikanismus zu Tage. Funktionell in der Form, aber Dank der Persönlichkeiten im Mittelpunkt recht amüsant.

 tip Berlin vom 9.März 2006

Adler im Kino

Am 15. März hat im Cinemaxx am Potsdamer Platz in Berlin der Dokumentarfilm "Weekend Warriors" von Alexa Oona Schulz Premiere. Die Berliner Filmemacherin hat die Berlin Adler durch eine Saison begleitet und daraus einen absolut sehenswerten 93-minütigen Film gemacht. Sehenswert übrigens nicht nur für Football-Fans - denn der Regisseurin ging es weniger darum, Football in Szene zu setzen, als darum, die Menschen in den Ausrüstungen und ihre Motive, sich auf Trainingsplatz und Feld zu schinden, auszuleuchten. Neben Kent Anderson (zur Zeit der Dreharbeiten noch in Berlin Coach) werden daher die (Ex-) Adler -Spieler Sascha (Herbie) Herberg, Tilo Hölscher, Thomas Jonietz, Petrus Penkki und Johnny Schmuck nicht nur bei ihren sportlichen Einsätzen, sondern vor allem auch in ihrem "alltäglichen" Leben auf Schritt und Tritt von der Kamera begleitet.

Heraus kommt ein authentisches und dabei auch vergnügliches Portrait von Amateur-Footballern, das es verdient hätte, weit über die Football-Szene oder Cineasten-Kreise hinaus Beachtung zu finden. Natürlich wird der Film nicht flächendeckend in den Kinos zu sehen sein. Regisseurin Schulz und ihre Firma Blue Moon organisieren den Vertrieb in Eigenregie. Nach einer Woche am Potsdamer Platz wird der Film ab 24. März für eine Woche im Berliner Lichtblick-Kino zu sehen sein, am 23. Mai einmalig in der Naxoshalle in Frankfurt/Main. Darüber hinaus wird der Streifen auf Festivals gezeigt, letzten Monat beim Big Sky Documentary Film Festival in Missoula (Montana), diese Woche bei einem Festival im indischen Mumbai. Weitere Aufführungen in Deutschland werden hinzukommen - jeweils nach Einzelabsprache mit den Kinos.

Die Idee zu dem Film beruht übrigens auf einem Zufall. Für Arbeiten an einem Drehbuch zu einem anderen Projekt musste Alexa Oona Schulz über Cheerleading recherchieren und war auf diesem Umweg auf die Berlin Adler gestoßen. Die ersten Eindrücke eines Adler-Hallentrainings reichten aus, um den Wunsch, darüber einen Film machen zu wollen, entstehen zu lassen. Zweieinhalb Jahre später wird nun auf der Leinwand sichtbar, dass dies die richtige Idee war.

Huddle - das Football Magazin 09/06 vom 2. März 2006


The reality is growing
Big Sky Documentary Film Festival stretches wide in content, quality...

...According to Hawes-Davis (festival founder and programming director), some of the best films in this year's festival are sleepers.
"I think people tend to look at content and decide what to see based on whether they're interested in the subject," said Hawes-Davis. "But that means they might overlook some great ones." As one example, Hawes-Davis points to "Weekend Warriors," a film about young enthusiasts of American-style football in Germany.
"It's probably not apparent from the subject matter, but that's a film that's just so funny and well-made, the characters are really well-developed and interesting," says Hawes-Davis. "It's great, even though you may not expect that from what it's about."....

The Missoulian, Thursday, February 16, 2006


Stories well told
Increasingly popular Big Sky Documentary Film Festival draws top movies from all over the world

.......Reluctant to single out any of the 96 films, Hawes-Davis - when pressed - will click off a few that really caught his eye during the selaction process. ......."Weekend Warriors" follows four German youths who play American football. "A very pure documentary," Hawes-Davis says. .......

The Missoulian, Friday, December 30, 2005

 

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